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Kein ESG ohne digital

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Jeder verantwortungsbewusste Immobilieninvestor weiß mittlerweile um die Bedeutung von ESG und um die Relevanz, sein diesbezügliches Commitment auch nachweisen zu können. Immobilien gehören einerseits zu den größten Verbrauchern von natürlichen Ressourcen, aber bergen andererseits auch das Potenzial, das soziale Leben in ihrer Umgebung sehr positiv zu beeinflussen. Insofern ist die Entwicklung möglichst nachhaltiger Immobilien bei endlichen finanziellen und zumeist limitierten physischen Rahmenbedingungen sowieso eine ständige Herausforderung für Investoren. Darüber hinaus ist die Fähigkeit, den sozialen Mehrwert einer Immobilienentwicklung zu quantifizieren, aber mittlerweile auch ein zunehmend wichtiges Element für die Reputation institutioneller Immobilien Investoren.

Dass Digitalisierung und ESG in einem engen Zusammenhang zueinander stehen, erschließt sich jedoch nicht auf den ersten Blick. So denken viele, dass Digitalisierung insbesondere etwas mit hohem Stromverbrauch zu tun hat und daher im Konflikt zu Nachhaltigkeit und ESG steht. Der Bitcoin als ein Sinnbild für Digitalisierung, der nach aktuellen Schätzungen mehr Strom verbraucht als die gesamte Ukraine und annähernd halb so viel wie Großbritannien, wäre dafür ein Beispiel.
Gleichwohl hat die Medaille auch eine andere Seite. Wenn man eine Aussage treffen möchte, ob irgendein Verhalten oder irgendein Gebäude nachhaltig oder ESG konform ist, dann kann dies nur anhand von Daten ausgewiesen werden. Das können kw/h Stromverbrauch oder m³ Wasser oder Gas sein, das können Tonnen Abfallaufkommen und Flächenverbrauch in qm sein oder der berühmte CO2 Fußabdruck, um nur einige zu nennen.
Jürgen ScheinsHead of Building Consultancy & Project Management Germany
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Auch in unserer vielfach rückständigen Immobilienwirtschaft, wo manche Datenhaltung noch in verstaubten Aktenordern im Keller erfolgt oder Excel als Krönung der Digitalisierung verstanden wird, ist klar, dass es um effizientes und innovatives Datenmanagement geht, getreu dem Motto

„You cannot manage, what you don't measure“.

Und an dieser Stelle darf sich unsere Branche nicht mehr den modernen und stetig wachsenden Möglichkeiten der Digitalisierung verschließen. Smart Buildings und der großflächige Einbau von Sensoren, die die erforderlichen Daten generieren, sind nötig, um die ESG Performance von Gebäuden transparent zu machen, denn nur dann wird sie auch verbessert.

Werkzeuge wie CBRE´s Asset IQ, eine web basierte Platform, die sich remote mit Ihrer Gebäudeleittechnik verbindet oder CBRE´s property management tool Deepki erfassen Daten, mit deren Hilfe Energieverbräuche und der Gebäudebetrieb optimiert sowie die Behaglichkeit der Nutzer gesteigert werden können. Investoren nutzen diese tools über ihr gesamtes Portfolio, um die performance ihrer assets zu erfassen, Benchmarking durchzuführen und Kosten und Verbräuche zu senken – letztendlich um damit den Weg zur CO2 Neutralität einzuschlagen.

Aber es geht nicht zwingend nur um Datenmanagement. In einem Multi tenant Gebäude in Berlin, in dem die Strom- und Wasserverbräuche der einzelnen Mieter in Form eines Rankings in der Lobby gezeigt wurden, wurden die Verbräuche rasend schnell um bis zu 20% gesenkt, weil kein Mieter Schlußlicht im Ranking sein wollte.

Die entsprechenden Apps, die es allesamt bereits gibt und jedermann auf seinem Smartphone haben kann, helfen, dieses Ziel zu erreichen, auch ohne, dass man seine Lobby umbauen muss. Sportlicher Wettbewerb, neudeutsch gamefication, macht es  möglich, dass ökologisch Gutes tun und Spaß haben, sogar vereinbar werden.

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